So sah Vorwerk Werbung im Jahr 1969 aus

Aus dem Archiv
Nicht nur die Vorwerk Produkte verändern sich, auch die Art, wie sie beworben werden. Bei einem Blick in unser Archiv sind wir auf alte Kampagnenanzeigen gestoßen. Blicken Sie mit Heike Langner, Senior Projektmanagerin im Bereich Social Media Marketing, auf eine Zeit, in der Printwerbung noch auf das örtliche Telefonbuch verwies.
Frau Langner, die Printanzeigen aus dem Vorwerk Archiv fallen dank der leuchtenden Farben sofort ins Auge. Wann und wo wurden sie veröffentlicht?
Die Motive waren 1969 Teil einer größeren Print-Kampagne und wurden in Illustrierten sowie Programmzeitschriften wie "Hörzu", "Eltern" und "Stern" geschaltet. Zielgruppe waren in erster Linie Hausfrauen, denen die Vorwerk Geräte das Leben erleichtern sollten.
Alle Kampagnenmotive in der Galerie:
In diesem Zusammenhang fällt auch das sehr konservative Rollenbild auf.
Ja, das stimmt natürlich. Die dargestellten Rollenbilder entsprechen einem ganz anderen Zeitgeist. Schließlich waren sie damals noch sehr starr und wurden erst langsam aufgebrochen. Heute sieht das glücklicherweise anders aus. Das traditionelle Rollenverständnis – auch mit Blick auf den Haushalt – ist stark im Wandel, wie eine Gleichstellungsstudie des Bundesfamilienministeriums aus dem Jahr 2016 zeigt. Insbesondere jüngere Männer engagieren sich demnach zunehmend im Haushalt und sind längst nicht nur für Reparaturen zuständig.
Stichwort Reparaturen: Eine der Printanzeigen zeigt einen Elektroquirl mit Bohrzusatz. Waren solche Aufsätze damals üblich?
Multifunktionalität war in den 1950er- und 1960er-Jahren ein großes Thema. Damals bot Vorwerk auch Trockenhauben und Viehstriegel für den Kobold Staubsauger an. Außerdem wurden unter dem Namen "Vorwerk electro" nahezu alle Arten von Haushaltsgeräten vertrieben, wie Waschmaschinen, Wäscheschleudern oder auch Kühlschränke.
Und laut einer der Anzeigen flog der Vorwerk Kundendienst sogar nach Helgoland?
(lacht) Ja, ein aus heutiger Sicht etwas skurriles Motiv. Damals war es aber tatsächlich üblich, dass Geräte zuhause beim Kunden repariert wurden. Deshalb verweisen die Anzeigen auch noch auf das Telefonbuch, in dem je nach Stadt die verschiedenen Nummern der regionalen Vorwerk-Kundendienste zu finden waren. Heute übernehmen unsere zentralen Kundenwerkstätten die Reparatur. In Anbetracht der deutlich moderneren Technik und auch der höheren Kundenzahl ist das für alle Beteiligten die beste Lösung. Auch, wenn das bedeutet, dass wir nicht mehr mit Hubschrauber-Motiven und einer ausrückenden Kundendienst-Feuerwehr werben können. (lacht erneut)